Hille zu Corona-Zeiten
Hille-Holzhausen. Die nun seit einem Jahr andauernde Corona – Pandemie verlangt uns allen viel ab. Man hat Mühe, die ganzen Verbote und Einschränkungen im Blick zu behalten. Was uns durch Corona am meisten fehlt, sind die menschlichen Kontakte und die körperlichen Betätigungen in der Freizeit. Sport und Kultur sind das, was uns absolut fehlt! weiterlesen...
Wer hätte sich das vor einigen Wochen vorstellen können, dass sich die Welt um uns herum so verändern würde? Keine Reisen, keine Feste und Feiern, keine Treffen und Veranstaltungen. Es ist für uns alle eine große Umstellung. Aber durch die Corona – Krise haben wir mehr Zeit für uns und sie ermöglicht es, das Naheliegende wieder neu zu entdecken. weiterlesen...
Was, Wie und Wo ... man in der Corona-Krise einmal zur Ruhe kommen kann! weiterlesen...
Was machen unsere Firmen, kleineren Gewerbetreibende, wie gehen Sie mit den wirtschaftlichen Folgen der Krise um? weiterlesen...
Verbot (oder freiwilliges Gebot) von Gottesdiensten, dass hat es selbst zu Kriegszeiten nicht gegeben! Aber die Kirchengemeinden vor Ort, haben sich in diesen Zeiten (mit Online-Gottesdiensten) sehr kreativ gezeigt ... weiterlesen...
Der erste Online-Gottesdienst in der Gemeinde fand hier wohl statt. mehr...
Von wechselnden Übertragungsorten, wie der Kapelle in Holzhausen und Nordhemmern oder aus der Kirche in Hartum, werden hier die Online-Gottesdienste mittlerweile gestreamt! mehr...
Arztbesuch für den alten Feldahorn
Baumkontrolleurin Sibylle Michels erstellt und pflegt Baumkataster der Gemeinde
Könnte er sprechen, hätte er sicherlich viel zu erzählen: Der Feldahorn auf dem Hartumer Friedhof ist zwischen 80 und 120 Jahre alt und mit rund 19 Metern einer der höchsten Bäume auf dem Gelände. Dass es ihm auch im hohen Alter gut geht, er fest im Erdreich steht und ein Pilzbefall früh entdeckt wird, darum kümmert sich Sibylle Michels. Sie ist Sachverständige für die Verkehrssicherheit von Bäumen, kurz gesagt eine Baumkontrolleurin, die im Auftrag der Gemeinde Hille das Baumkataster der Gemeinde erstellt und pflegt.
Die Forstwirtin, die nach ihrer Ausbildung Forstwissenschaft studierte, sich 2004 selbstständig machte und dann auf Baumkartierung spezialisierte, arbeitet seit Dezember 2013 für die Kommune. „Ich erfasse alle auf gemeindlichen Flächen wachsenden Bäume, dokumentiere unter anderem Art, Höhe und Stammdurchmesser und schaue, ob sie verkehrssicher sind.“ Beeinträchtigen beispielsweise Pilze die Standfestigkeit oder hat ein Sturm die Krone erheblich beschädigt, muss ein Ast entfernt oder gar der komplette Baum gefällt werden, informiert sie Baubetriebshofleiterin Dagmar Meinert, die entsprechende Maßnahmen einleitet.
Aktuell sind 6.385 Bäume im Kataster dargestellt. Sie stehen an Straßen, im Kurpark Rothenuffeln, an Kitas und Schulen, auf Friedhöfen und an Feuerwehrgerätehäusern. Meist handelt es sich um Linden, Obstgehölze, Eichen, Buchen, Ahorn und Hainbuchen, selten ist die Esskastanie mit nur drei Vertretern in Nordhemmern, Oberlübbe und Hartum. In Hartum ist sie der Nachbarbaum vom Feldahorn und wird bewohnt von einem Ameisenvolk, das in einer Höhlung im Stammfuß haust. Ist darum die Standfestigkeit des gewaltigen Baums gefährdet? Sibylle Michels greift zu ihrem Schonhammer und klopft die Rinde ab. „Hohl klingt es nicht, da ist also keine Gefahr im Verzug.“
Alte Exemplare wie der Feldahorn und die Esskastanie werden einmal jährlich kontrolliert, junge Bäume alle drei Jahre und stark geschädigte Bäume wie die Eiche am WEZ in Hille alle sechs Monate. Welcher Baum und wie viele pro Monat zu überprüfen sind, legt Sibylle Michels in einem Arbeitsplan Anfang eines Jahres fest. Mal nimmt sie einen im Frühjahr unter die Lupe, um die Krone zu begutachten, mal im Sommer, wenn er voll belaubt ist, mal im Herbst, wenn sich die Pilze zeigen – so erhält sie einen Gesamteindruck vom Zustand. Den Stammumfang misst sie mit dem Messband, mit dem Schonhammer sucht sie nach Hohlräumen, Stammfuß und Krone bewertet sie nach Augenmaß, mit ihrem Schraubenzieher stochert sie in Höhlungen auf der Suche nach Fäulnis, und alle Daten trägt sie in den Laptop ein. Und immer arbeitet sie eng mit dem Baubetriebshof zusammen.
Seit einigen Jahren machen ihr nicht so sehr Baumkrankheiten und stürmische Wetterkapriolen Sorgen, sondern der Klimawandel. „Der Stammumfang des Feldahorns liegt wie bereits bei der letztjährigen Kontrolle bei 2,60 Meter, dabei hätte er etwas zunehmen müssen. Die langen Trockenphasen der Hitzesommer setzen ihm zu.“ Der Wassermangel mache Bäume krankheitsanfällig oder lasse sie absterben. Umso mehr bedauert sie es, wenn kerngesunde Laubbäume auf Privatgrundstücken abgeholzt werden. „Sie zu erhalten, muss Priorität haben, denn durch den Klimawandel werden noch unzählige Bäume verloren gehen.“
Bildunterschrift:
Sibylle Michels misst den Stammumfang des Feldahorns auf dem Hartumer Friedhof.
Foto: Gemeinde Hille
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