Heimat und Gartenbauverein Hille e.V.

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Ziel: Lebendiges Museum, vielfältige Kulturveranstaltungen, Informationen zum Gartenbau
Gründung: 1939 als Obst- und Gartenbauvereinfusioniert 2002 mit dem Heimatverein
Mitglieder: 184
1. Vorsitzende: Friedrich Krüger
Web: http://www.altebrennereihille.de/heimat-und-gartenbauverein/
Mail: info@AlteBrennereiHille.de

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Alte Brennerei

Tag des offenen Denkmals - in Hille ist Alte Brennerei und Museumsscheune offen

Das Museum "Alte Brennerei", Mindener Str. 71 ist am 8. September 2024 von 13:30 bis 18 Uhr geöffnet.

Der bundesweite Denkmaltag steht unter dem Motto "Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte". Die Museumsführer unter Federführung von Rainer Eschedor haben in den letzten Monaten mit einigen ehemaligen Mitarbeitenden der Kornbrennerei Christian Meyer gesprochen. Dadurch haben sie interessante Informationen und umfangreiches Detailwissen erhalten. "Dieses Know-how aus erster Hand hilft uns sehr. Es rundet den Inhalt unserer Führungen ab und macht sie noch authentischer" sagt Rainer Eschedor. So wurden zehn Zeitzeugen u. a. auch ein Zollbeamter und ein Geschäftspartner interviewt.

"Gerne würden wir mit weiteren Personen oder deren Angehörigen ins Gespräch kommen, die einen Bezug zur Brennerei, zur Gaststätte "Meyers Krug" und der Villa hatten. Genauso willkommen sind alte Fotos" erläutert Eschedor die weiteren Bestrebungen. Wer helfen möchte, wird gebeten, einfach unter 0160 95252559 anzurufen oder eine Email an info@altebrennereihille.de zu schreiben.

Am Denkmaltag schlüpfen die Museumsführer in ihre Rolle als "Paul, der für Schnaps brennt" und "Erwin, der Mann für alle Fälle", um die Besucher auf eine kleine Zeitreise zurück in die 1960er Jahre mitzunehmen. Sie erklären wie damals in der landwirtschaftlichen Brennerei gearbeitet wurde.

Die historische Museumsscheune von 1787 auf dem Hofgut von Oeynhausen, Dorfstr. 18 kann ebenfalls von 13:30 bis 18 Uhr besichtigt werden. In der Museumsscheune sind landwirtschaftliche Geräte ausgestellt, mit denen früher die Felder bestellt und die Ernte eingebracht wurde. So kann die Arbeitsweise der Bauern um 1900 nachvollzogen werden, als noch keine Traktoren zum Einsatz kamen. "Erst in den 1950er Jahren wurden im Hiller Land Traktoren angeschafft. Davor halfen Pferd oder Ochse bei der schweren Arbeit und die Muskeln, Kraft und die Ausdauer der Menschen" berichtet Hermann Böhne, Initiator der Museumsscheune, die im Juli 2023 eröffnet wurde.

Die Führungen sind an diesem Tag kostenlos und werden nach Bedarf angeboten. Im Kesselhaus der Alten Brennerei bietet das Museumsteam des Heimat- und Gartenbauvereins selbstgebackene Torten und Kaffee an.

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Museumsscheune

GinTasting - vom Wacholder, Steinhäger und Genever zum Gin

eine Genuss-Reise vom Bauern-Gin zu trendigen & exklusiven Gin-Kreationen

Lange Zeit galt Wacholder als altmodisch und war fast schon totgesagt, doch seit einigen Jahren erlebt der traditionsreiche Wacholderschnaps ein wahres Comeback - als Gin mit vielen unterschiedlichen Geschmackskreationen. 

 

Wo könnte eine exklusive Verkostung von "Spirituosen mit Wacholder" besser präsentiert werden als in einer ehemaligen Steinhäger Brennerei - dem brennend interessanten Museum "Alte Brennerei"?

freie Plätze wieder am 31. Januar 2025

von 19:00 Uhr - ca. 22:00 Uhr

weitere Termine folgen sukzessiv

Gruppen können Extra-Termine (montags - freitags) mit uns vereinbaren

Preis: 33,00 Euro pro Person

GinTasting mit Begrüßungscocktail, Museumsführung, Snacks und Infos rund um den beliebten Wacholderschnaps im Kesselhaus 

 

Teilnehmeranzahl: mindestens 8 bis 18 Personen

Ort: Museum "Alte Brennerei", Mindener Str. 71, 32479 Hille

Anmeldungen sind erforderlich und können über die Internetseite www.altebrennereihille.de erfolgen.

KornTasting

– Angebot um holzfassgelagerte Schnäpse aus Getreide

Das Museum „Alte Brennerei“, Mindener Str. 71, 32479 Hille, tritt nun den Beweis an, dass auch Korn neben Whisky und Gin in die erste Liga der Spirituosen gehört, und zwar mit einem hochwertigen Korn-Tasting. Das Museumsteam hat ein Genießer-Event entwickelt, das ab sofort gebucht werden kann.

Aus Liebe zum Korn

„Wo könnte eine exklusive Verkostung von holzfassgelagerten Getreidedestillaten besser präsentiert werden als in einer ehemaligen landwirtschaftlichen Kornbrennerei?“ fragt Museumsleiter Hermann Böhne. „Mit diesem Format möchten wir neue Besuchergruppen ansprechen und neben unseren klassischen Führungen ein besonderes Erlebnis mit hohem Unterhaltungs- und Genusswert anbieten“ sagt Böhne weiter.

Lange Zeit hatten Korn und Doppelkorn an ihrem schlechten Ruf zu knabbern. Doch die urdeutsche Spirituose, bei der schon seit 1789 ein Reinheitsgebot für Qualität bürgt, erfährt einen rasanten Wandel in der Wahrnehmung und liegt genauso im Trend wie Whisky und Gin. Mehrere Hersteller haben das Thema Premium-Korn oder Lagerkorn für sich erkannt und stellen häufig in kleinen Manufakturen hochwertige Getreidedestillate her. Sie bekommen danach einige Monate bis viele Jahre Zeit, um in teilweise mit Whisky, Sherry oder Wein vorbelegten Holzfässer zu reifen.

Korn and more

Museumsführer Rainer Eschedor wird die Gäste zunächst durch die ehemalige Brennerei Christian Meyer führen und am Originalstandort die Alkoholherstellung aus Roggen und Weizen erläutern. Nach einem rustikalen Imbiss informiert er darüber, was neben dem eingesetzten Getreide noch Einfluss auf den Geschmack hat und reicht den Teilnehmern verschiedene Proben zur sensorischen Begutachtung – vom bekannten Meyers Korn und Echten Nordhäuser Feiner Alter Doppelkorn bis zu exklusiven gelagerten Kornbränden aus führenden Manufakturen Deutschlands.

Echte Kenner trinken Korn 

Die nächsten Tastings finden am 25. Oktober, 22. November 2024 und 14. Februar 2025 von 19:00 Uhr bis ca. 22:00 Uhr statt. Gruppen ab 8 Personen können eigene Termine vereinbaren. Der Preis beträgt 33 Euro pro Person inklusive Museumsführung, Begrüßungscocktail, Verkostung von 6 exklusiven Korn-Spezialitäten, kleinem Imbiss und Informatives zum Korn-Wissen im Kesselhaus. Anmeldungen sind erforderlich und können über die Internetseite www.altebrennereihille.de erfolgen.

Heimat- und Gartenbauverein Hille besuchte Pohlsche Heide

Kein Plastik in die Biotonne - keine Akkus/Batterien in den Restmüll

 

Am 20. Oktober besuchten Vereinsmitglieder das Entsorgungszentrum "Pohlsche Heide". Yannic Schweiß (stellvertretender Abteilungsleiter der Mechanisch-Biologischen Abfallbehandlungsanlage - MBA) empfing die 16 Teilnehmer im Sitzungssaal Octagon zu einem einstündigen Vortrag zur Abfallwirtschaft im Kreis Minden-Lübbecke und den Aufgaben KAVG (KreisAbfallVerwertungsGesellschaft mbH). Er nannte dabei die aktuellen Daten zum Abfall- bzw. Müllaufkommen, skizzierte den Weg der Abfalls und was vor Ort damit gemacht wird (zerkleinern, sortieren und kompostieren), um einen Großteil weiterverwerten zu können. Der ganze Prozess ist sehr aufwendig, daher stünde die Müllvermeidung an erster Stelle, so der Referent und dann kommt der Versuch, möglichst viele Materialien wieder zu verwenden und der s. g. Kreislaufwirtschaft zuzuführen. 

Das Entsorgungszentrum bereitet die Abfälle sorgfältig zum Recycling vor. Dennoch müssen aktuell ca. 120.000 t jährlich auf der Deponie gelagert werden. Dazu zählen belastete Erden und Baustoffe. Das Sickerwasser und die Gase müssen aufwändig aufgefangen und gereinigt werden. Beispielsweise wird bei der Fermentierung entstehendes Methangas zur Energieerzeugung (Strom und Wärme) genutzt. Aus Biotonnen und Grünabfällen wird zum Teil Gärtnerhumus hergestellt.

Trotzdem fallen riesige Mengen s. g. Ersatzbrennstoffe an, die in den kreiseigenen Blockheizkraftwerken thermisch entsorgt also verbrannt werden. 

Eine große Gefahr entsteht durch falsch entsorgte Batterien und Akkus. Schweiß appellierte an alle, dass diese wegen der riesigen Brandgefahr absolut nicht in den Restmüll gehören, sondern bei entsprechenden Sammelstellen oder dem Entsorgungszentrum abgegeben werden sollen. Abschließend wurde die zukünftigen Projekte "Smart Recycling Factory" und die dritte Erweiterung der Deponie vorgestellt. 

Nach dem Vortrag lernte die Gruppe auf einer Busrundfahrt das gesamte Gelände kennen. Die Fahrt begann an der Abfallbehandlungsanlage mit der Restmüllanlieferung, dann vorbei an dem ca. 27 ha und bis zu 40 m hohen Deponiebereich zur Bio- und Grünabfallaufbereitung. 

"Ich sortiere penibel meinen Haushaltsmüll. Jetzt bin ich entsetzt, wenn ich sehe wie stark der Biomüll mit Plastiktüten und sonstigen Abfällen verunreinigt ist" konstatierte eine Teilnehmerin in einer Halle, wo gerade zwei Fahrzeuge den eingesammelten Biotonnenabfall anlieferten. Yannic Schweiß erklärte, dass Verunreinigungen eines der größten Probleme hier sind. Er wies darauf hin, dass auch als kompostierfähig deklarierte Abfalltüten nach der 6-wöchigen Kompostierung noch vollständig erhalten sind. Papiertüten oder Zeitungspapier sind hingegen unbedenklich, empfahl der Experte. 

"Die meisten kannten bisher nur den Wertstoffhof. Der Blick hinter die Kulissen war für alle sehr interessant" sagte der Vorsitzende Friedrich Krüger. Die Größe der MBA, der Kompostanlage und des Deponiebereiches beeindruckte viele Teilnehmer. Außerdem wurde vielen nochmal bewusst wurde, wie wichtig es ist, Müll zu vermeiden und Abfälle richtig zu sammeln, um möglichst viel zu recyceln und nur geringe Mengen beseitigen zu müssen.

Sponsor und Förderer: Feinbrennerei Sasse unterstützt ehrenamtliche Arbeit und Engagement im Museum „Alte Brennerei“ in Hille 

Handwerk, Tradition und die Leidenschaft für Korn verbinden das Museum „Alte Brennerei“ und die Feinbrennerei Sasse aus dem münsterländischen Schöppingen miteinander. Als eine der wenigen verbliebenen, handwerklich arbeitenden Kornbrennereien ist es der Feinbrennerei Sasse wichtig, über die lange Geschichte und die Weiterentwicklung der urdeutschen Spirituose aufzuklären. Die „Alte Brennerei“ in Hille leistet dabei einen wichtigen Beitrag, dies erlebbar zu machen – damit dieser Teil der deutschen Geschichte nicht in Vergessenheit gerät.

„Ich war zweifach geflasht als ich Mitte Februar erstmals nach Hille kam,“ sagte Rüdiger Sasse am 1. September im Museum, zum einen, weil das Gebäude und die Innenausstattung der ehemaligen Kornbrennerei Christian Meyer so gut erhalten sind und zum zweiten, weil er gesehen hat, wie sehr sich der Heimat- und Gartenbauverein für die Belebung des Museums und des Ortes engagiert.

Das ehrenamtliche Engagement für die Geschichte der Kornbrenner und die Erhaltung des Standortes in Hille sind für die Münsterländer eine Herzensangelegenheit.

„Diesen Einsatz und das Engagement möchte ich kontinuierlich unterschützen, damit es lange, lange erhalten bleibt“ sagte Rüdiger Sasse bei der Übergabe einer Sponsorentafel an den Vorsitzenden Friedrich Krüger. Daher unterstützt wir die „Alte Brennerei“ ab sofort mit einem festen jährlichen Geldbetrag, regelmäßigen Seminaren und mit Verkostungsprodukten für die Tastings, die das Museumsteam seit 2023 anbietet.

Bereits im April bzw. im Juni nahmen die Hiller Museumsführer an einem ganztägigen Brennerseminar bzw. einem Gin-Workshop in der Feinbrennerei Sasse in Schöppingen teil. Durch die Schulungen und den gemeinsamen Austausch voneinander profitieren beide Kooperationspartner.

Ehrenvorsitzender Hermann Böhne, Rüdiger Sasse, Inhaber der Feinbrennerei Sasse, übergibt Sponsorentafel an Friedrich Krüger, 1. Vorsitzender vom Heimat- und Gartenbauverein Hille

„Wir erklären unseren Besuchern immer, wie hier früher aus Getreide Alkohol hergestellt wurde. Nun bekommen wir Infos aus erster Hand und bleiben auf dem Laufenden,“ ergänzt Museumsführer Rainer Eschedor, der zusammen mit Bernd Beyer am Tag des offenen Denkmals am 10. September 2023 von 13:30 bis 18 Uhr als historische Kunstfigur auftreten wird.

Die szenischen Führungen werden um 14 und 16 Uhr angeboten. Dabei erleben die Besucher, wie in den 1960er Jahren in der damaligen Kornbranntwein- und Steinhägerbrennerei gearbeitet wurde.

die Museumsführer Bernd Beyer als Kunstfigur "Paul" und "Erwin" alias Rainer Eschedor freuen sich über die Unterstützung von Rüdiger Sasse (Mitte)

Neue Sehenswürdigkeit in Hille

Museumsscheune auf dem Hofgut von Oeynhausen eröffnet

Hille ist um eine Sehenswürdigkeit reicher. Auf dem Hofgut von Oeynhausen (ehemals Reimler´s Hof) in der Dorfstr. 18 in Hille eröffnete am 15. Juli 2023 der Förderverein "Alte Brennerei Hille" e.V. die Museumsscheune und stellte sie an einem Tag des offenen Scheunentores der Öffentlichkeit vor.

Jahrhundertelang war die Landwirtschaft von der Arbeitskraft von Menschen und Tieren bestimmt. Anfang der 50er Jahre waren 24 Prozent der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig.Eine nennenswerte Mechanisierung setzte auch in Hille erst

danach ein. Dadurch sank die Zahl der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft auf

aktuell nur noch knapp 2 Prozent.

 

„In der historischen Scheune sollen die Arbeitstechniken in der Feldbestellung und Ernte vermittelt werden, bevormoderne Technik wie Traktor oder Mähdreschereingesetzt wurde“ sagte Initiator Hermann Böhne. Dazu werden beispielsweise hölzerne Pflüge zur Urbarmachung und Bearbeitung der Böden, Hilfsmittel zum Säten und Pflanzen sowie zur Ernte ausgestellt.

 

Als Besonderheit wird die Torfgewinnung im Hiller Moor gezeigt. Der getrocknete Torf wurde als Brennstoff verwendet. Das Moor hatte früher eine große Bedeutung für die Menschen von Hille und Umgebung.

 

Interessant ist auch die Scheune von 1787 selbst. Sie wurde im Laufe der Zeit mehrmals verändert, was heute noch gut zu sehen ist. Ebenso sind viele Details an den Gefachen zwischen der Balkenkonstruktion zu erkennen wie zum Beispiel Lehmziegel-Ausmauerung, Tonziegel und moderne Ziegel. 

Gerne öffnen Hermann Böhne (05703-820) oder Karl-Heinz Hucke (05703-3928) vom Förderverein bzw. Heimat- und Gartenbauverein Hille e.V. die Scheunentore für interessierte Gruppen und Schulklassen.

Seminar bei Sasse Lagerkorn

Schöppingen im Münsterland war das Ziel von 5 Vereinsmitgliedern am 18. April. Dort nahmen sie an einem speziellen Brennerseminar in der Feinbrennerei Sasse teil. Inhaber Rüdiger Sasse gilt als Pionier des holzfassgelagerten Korndestillates (Lagerkorn). Die Hiller bekamen einen sehr detaillierten Einblick in die Herstellung und Lagerung des Alkohols. Dieses Wissen können sie auch als Informationen während ihrer Tätigkeit im Museum weitergeben.

Echter Nordhäuser zu Besuch

Viele interessante und interessierte Gruppe kommen in das Museum "Alte Brennerei", eine ganz besondere war am 26. Februar 2023 zu Gast: die Mitarbeiter*innen der Echter Nordhäuser Traditionsbrennerei aus dem thüringischen Nordhausen.

Vor einem Jahr entstand der Kontakt zu Museumsleiter Thomas Müller, als er während eines Urlaubs einen Abstecher zur ehemaligen landwirtschaftlichen Kornbrennerei machte. Nach einer ausgiebigen Besichtigung unterhielten sich die ehrenamtlichen Hiller Museumsführer Hermann Böhne und Rainer Eschedor ausführlich mit dem Experten. Dabei ermutigte er das Team der Alten Brennerei in ihrem Vorhaben, als neues Besucherformat ein KornTasting von mehrjährig Holzfassgelagerten Korndestillaten anzubieten. 

Ende September 2022 fuhr Rainer Eschedor daraufhin nach Nordhausen, um die Traditionsbrennerei und den Spirituosenhersteller Nordbrand kennenzulernen. In der Folge wurde der Gegenbesuch in Hille vereinbart. Um 7 Uhr startete die Nordhäuser ihren Betriebsausflug und fuhren nach Hille. Zur Begrüßung gab es um 10 Uhr erstmal einen Kaffee, dann machte die Gruppe einen Rundgang durch das Industriedenkmal. Es folgte eine angeregte Unterhaltung im Kesselhaus.

Tag des offenen Denkmals am 11. September -

viele Besucher und großes Interesse im Museum „Alte Brennerei“

Unter dem diesjährigen Motto „KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz“ lud der Heimat- und Gartenbauverein Hille als Träger in das Museum „Alte Brennerei“ ein, sich auf Spurensuche zu begeben und Geschichte und Geschichten am Gebäude (von 1895) der ehemaligen landwirtschaftlichen Kornbrennerei Christian Meyer zu ermitteln.

Die Museumsführer Hermann Böhne und Rainer Eschedor informierten über den Weg von der Betriebsstillegung zum Industriedenkmal und einzigartigem Kornbrennereimuseum. Sie berichteten über besondere Entdeckungen in der Bausubstanz während der Restaurierung wie einem bis dato unbekannten Brunnen im Kesselhaus und einem alten eingebauten Eisenträger auf dem Malzboden, der von 1874 und damit über 20 Jahre älter als das 1895 errichtete Gebäude ist.

„Fast alle Besucher waren das erste Mal bei uns, so dass sie sehr interessiert waren, wie hier aus Getreide Alkohol und Spirituosen hergestellt wurde“ sagte Hermann Böhne. Von 14 bis weit nach 18 Uhr führten die Vereinsmitglieder teilweise parallel die Besuchergruppen vom Malzboden bis ins Kesselhaus und erklärten die Gerätschaften und Produktionsschritte. „Mit einem so großen Interesse haben wir heute Nachmittag nicht gerechnet. Das hat riesigen Spaß gemacht!“ resümierte Rainer Eschedor nach einem ausgefüllten Tag des offenen Denkmals.

Der nächste Museumstag in der Alten Brennerei, Mindener Str. 71 in Hille, findet am Sonntag, 9. Oktober 2022 von 13:30 bis 18 Uhr statt. Besuchergruppen können darüber hinaus individuelle Termine unter www.altebrennereihille.de oder Tel. 0160 95 25 25 59 vereinbaren.

Vernissage

24.07.2022 (Text und Foto HH)

Handwerk trifft Kultur

Fotoausstellung in der Alten Brennerei

Hille. Am 23.Juli hatte der Hiller Heimat- und Gartenbauverein zu einer Vernissage eingeladen. Thema der Fotoausstellung, „Handwerk trifft Kultur“. 12 Bilder des Fotografen Michael Trappmann aus Hiddenhausen wurden ausgestellt.

Hermann Böhne, Ehrenvorsitzender des Vereins, begrüßte die Gäste und teilte mit, dass diese Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Projekt „Handwerk trifft Kultur“ entstanden sei. Hier handelt sich um ein gemeinsames Projekt der Kreise Herford und Minden-Lübbecke, das vom Land NRW gefördert wird. Die Organisation betreut 14 Projekte und hat auch den Relaunch des Museums in den Coronazeiten gemeinsam mit den Verantwortlichen des Vereins durchgeführt.  

Ehrenvorsitzender Hermann Böhne begrüßte die Gäste. (auf der Treppe stehend)

Stefanie Keil, Mitarbeiterin des Projektes, stellte die Arbeit kurz vor. Sie ging insbesondere auf diese Fotoausstellung ein. Die Fotos zeigen verschiedene Handwerke aus der Region. Sie werden je nach Motiv auf dem ergänzenden Trägern präsentiert. So wird z.B. das Foto "Weben" auf Stoff und das Foto "Hobeln" auf Holz gezeigt. Ohne Ehrenamt wäre diese Arbeit nicht möglich. Sie dankte allen ehrenamtlichen Helfern für ihre Unterstützung.

Jutta Buhre, stellvertretende Bürgermeisterin, dankte den Initiatoren, die diese Vernissage ermöglicht haben. Sie sei eine Bereicherung für die Gemeinde.

Zwei Highlights bot die Poetry Slammerin Sarah Lau aus Paderborn. Sie hatte ihre beiden Vorträge ganz auf den Veranstaltungsort „Brennerei“ gemünzt. Vom ersten Vortrag blieb sicherlich folgender Satz bei einigen Gästen  hängen:“ Wir brauchen keinen Alkohol um Spaß zu haben, wir haben auch Spaß ohne Alkohol“.  Im zweiten Beitrag ging es um Zitronenlimonade und um die Feststellung „Was Mama sagt, stimmt“.

Sarah Lau erntete viel Beifall für ihre Vorträge. (v.r.Sarah Lau, Hermann Böhne und Stefanie Keil)

Beim anschließenden Rundgang konnten sich die Besucherinnen und Besucher ihre eigenen Gedanken zu den Fotos machen und bei manch älteren Bsuchern wurden Kindheitserinnerungen geweckt.

Weben, Webstube Ilse, Fotograf Michael Trappmann, Stoff, 180 x 120 cm

Hobeln, Handwerksmuseum Hiddenhausen, Fotograf Michael Trappmann, Holz, 180 x120 cm

Zigarren rollen, Deutsches Tabak- und Zigarrenmuseum Bünde, Leinen, 180 x120 cm

Brennerei: Bilder-Collage

12.05.2022 (Text und Fotos HH)

Das Museum „Alte Brennerei Hille“ wurde 20 Jahre alt

Die ehemalige Brennerei  Chr. Meyer ist inzwischen zu einem Wahrzeichen von Hille und zu einem Besuchermagnet geworden

Hille. Der Heimat- und Gartenbauverein Hille e.V. hatte zur Geburtstagsfeier des Brennerei – Museums eingeladen. Sie fand am 8. Mai auf dem Vorplatz der Museums statt. Unter den vielen Gästen befanden sich auch etliche ehrenamtliche Helfer und Unterstützer, die zur Renovierung der Brennerei beigetragen hatten.

Zwanzigster Geburtstag des Brennereimuseums in Hille. Viele Gäste kamen.

Der Vorsitzende Friedrich Krüger begrüßte die Gäste und freute sich, dass nach der Zwangspause durch Corona endlich wieder Führungen stattfinden können.

Museumsführer Rainer Eschedorn sagte in seinem Grußwort, dass der Vorstand die Zwangspause genutzt habe, um einen Relaunch durchzuführen. Dabei waren Stefanie Keil und Anna Sievert von dem Gemeinschaftsprojekt der Kreise Herford und Minden – Lübbecke „Handwerk trifft Kultur“ beratend tätig. Einige Ausstellungsstücke wurden neu zugeordnet und ins rechte Licht gerückt. Bei den nächsten Führungen können die Besucherinnen und Besucher diese Neuerungen in Augenschein nehmen.

Ehrenvorsitzender Hermann Böhne serviert das Hille Nationalgetränk, den Hiller Moorbrand.

Auch Bürgermeister Michael Schweiß ließ es sich nicht nehmen und war bei dieser Feier mit dabei. Er dankte den Vereinsmitgliedern und den ehrenamtlichen Helfern für ihr Engagement. Ohne Verein und Ehrenamt wäre so ein großes Projekt nicht realisierbar gewesen. Der Bürgermeister brachte dem Vereinswesen und dem Ehrenamt große Wertschätzung entgegen, denn sie pflegen Kultur und Gemeinschaft in unseren Dörfern.

Bürgermeister Michael Schweiß lobt das Vereinswesen und das Ehrenamt. Ohne sie wäre das Projekt  Brennereimuseum nicht zu stemmen gewesen.

Zum Mikro griff auch der Ehrenvorsitzende Hermann Böhne. Er gilt als Mann der ersten Stunde und ist bis heute der Motor des gesamten Projektes. Er berichtete über Höhen und Tiefen der Bauarbeiten und nannte dabei zwei beeindruckende Zahlen: Bei den Bau- und Renovierungsarbeiten wurden 5.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden geleistet und bei der Endabrechnung verzeichnete die Kasse ein plus von 1.000 Euro. 

Auch die Kunstszene Poetry Slam war auf der Geburtstagfeier durch Sarah Lau und Rainer Eschedor vertreten.

Zum Schluss wurde den Gästen noch etwas besonderes geboten. Sarah Lau und Rainer Eschedor trugen Texte aus der Kunstszene Poetry Slam vor.  Beim Vortrag von Sarah Lau ging es inhaltlich um die Brennerei und alkoholische Getränke und beim Text von Rainer Eschedor standen weltbekannte Namen von Spirituosen im Mittelpunkt. Nach einem Imbiss wurde zu öffentlichen Führungen durch das Museum eingeladen.

Museumsführer Rainer Eschedor stellt das Schmuckstück des Museums, die blitzblank geputzte  Dampfmaschine, vor.

Die Foto-Ausstellung "Tradition persönlich erleben" mit Fotographien von Michael Trappmann wurde am Samstag, 23. Juli um 11 Uhr mit einer Vernissage eröffnet. Das Publikum wurde vom Ehrenvorsitzenden Hermann Böhne begrüßt, der auch bei den Fotos mitgewirkt hatte. Die Projektarbeit "Handwerk trifft Kultur" wurde von der Koordinatorin Stefanie Keil vorgestellt. Zur Unterhaltung trug die Poetry Slammerin Sahra Lau einen eigens für das Museum verfaßten Text vor.

 

Danach war die Ausstellung am Samstag/Sonntag, 23./24. und 30./31. Juli 2022 jeweils von 14 - 17 Uhr geöffnet. Neben 17 großformatigen Fotos der Ausstellung wurden auch die Imagefilme der Partnereinrichtungen vorgeführt und Führungen durch das Museum angeboten.

Bernd Gieseking "Ja klar, ich bin schuld!"

Kabarettist begeisterte am 1. Juli

Zwei Jahre mussten die Hiller auf diesen Auftritt warten. Am 1. Juli endlich konnte Vereinsvorsitzender Friedrich Krüger den Mindener Kabarettisten Bernd Gieseking im Festzelt des Schützenvereins SV Brennhorst in Hille begrüßen. 

Die Zuhörer kamen gutgelaunt zur Veranstaltung und wurde belohnt. Von Anbeginn bezog Gieseking das Publikum in seinem Programm mit ein. Die Stimmung war super und der Künstler brachte sie zum Kichern und zu lauten Lachanfällen. Da verwunderte nicht, dass Gieseking mehrmals von seinem Konzept abwich und passende Passagen aus seinem gesamten Repertoire zum Besten gab. "Selten so gelacht wie heute Abend" resümierte eine Zuhörerin am Ende stellvertretend für viele Kommentare.

20 Jahre Alte Brennerei - Museumstag am 8. Mai

Das Kornbrennereimuseum „Alte Brennerei“ wurde am 5. Mai 2002 eröffnet. Den Ursprung bildete die ehemalige landwirtschaftliche Kornbranntweinbrennerei Christian Meyer, die 1721 gegründet wurde. Das 1895 errichtete Gebäude mit Kesselhaus und Schornstein blieben im Originalzustand erhalten und stehen als Zeitzeugnis unter Denkmalschutz. Fast das gesamte unbewegliche Inventar ist nach der Betriebsstilllegung von 1996 erhalten geblieben. 

 

In den vergangenen Wochen wurden die Räumlichkeiten optisch aufgewertet und die Ausstellung neu gestaltet und durch viele Details erweitert. Dem Museum wurde so noch mehr Originalität und Authentizität verliehen.

Nach einer kleinen Feierstunde konnten die Gäste und die Besucher am Nachmittag die Räumlichkeiten in Augenschein nehmen. Die Museumsführer informierten dabei über die vorgenommenen Ergänzungen und Veränderungen sowie den Herstellungsprozess von Kornbränden und Likören. Das Angebot wurde von vielen Interessierten aus dem gesamten Mühlenkreis angenommen, so dass bis zum Ende um 18 Uhr reger Betrieb herrschte.

FAMILIEN-REISEBLOG TRAVELSANNE!

Die Bloggerin Susanne Glas (links) aus der Nähe von Pforzheim besuchte mit Clarissa Schablowski, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes "Die westfälischen Sieb7en" am 18. September 2021 die "Alte Brennerei" in Hille. Rainer Eschedor vom Heimat- und Gartenbauverein Hille zeigten den beiden Gästen, wie in der ehemaligen Kornbrennerei der Familie Christian Meyer aus dem Getreidekorn flüssiger Korn - also Alkohol - hergestellt wurde. Die Reisebloggerin hielt sich das ganze Wochenende in OWL auf, zuvor im Café Waldkristall. Sie wird in den sozialen Medien und unter www.travelsanne.de über ihre Eindrücke berichten.

LandArt-Route 2 und Hörstation "Promille aus Hille"

Das Kornbrennereimuseum "Alte Brennerei Hille" wurde 2021 als neue Station 2.15 in die Route 2 aufgenommen. Und nicht nur das: wenn das Museum geschlossen sein sollte, kann jeder Besucher vor Ort mit seinem Handy einen QR-Code aufrufen oder eine Telefonnummen anrufen und sich eine Geschichte unter dem Titel "Promille aus Hille" erzählen lassen.

"Alte Brennerei" Partner im Projekt "Handwerk trifft Kultur"

Im Januar 2021 ging das vom Land NRW geförderte, interkommunale Modellprojekt „Handwerk trifft Kultur“ der Kreise Minden-Lübbecke und Herford an den Start. Zwei Kulturkoordinatorinnen unterstützen aktuell 16 Partnereinrichtungen. Die "Alte Brennerei" ist als ein spannender Kulturort in zweierlei Hinsicht dabei: erstens als einzigartiges Kornbrennereimuseum und zweitens als Veranstalter von Kultur im Kesselhaus.

 

Kulturelles Leben wie die traditionelle Handwerkskultur zeigt sich vielfach im ländlichen Raum. Ihre Basis ist häufig die ehrenamtliche Mitarbeit. Ziele des Projektes sind die Öffnung sowie die Sicherung der Zukunftsfähigkeit der Kulturorte durch gezielte Hilfestellung in den Bereichen Ehrenamtsförderung, Museumskonzeption, Marketing oder Veranstaltungsmanagement.

 

In diesem Rahmen sind inzwischen ein Logo, eine Fotoserie und ein Imagefilm entstanden.

Die westfälischen Sieb7n - 7 Ecken zum Entdecken!

Erholung garantiert! Verwunschene Moorlandschaften im Großen Torfmoor, der nördlichste Punkt NRWs, Geschichte und Geschichten rund um traditionelle Herrenhäuser, restaurierte Mühlen sowie westfälische Tradition - und das einzigartige brennend interessante Kornbrennereimuseum "Alte Brennerei" werden seit 2021 vom neu gegründeten Tourismusverband Sieben e.V. durch Clarissa Schablowski und Anna-Lena Rose beworben. 

Zwangspause ab Mitte März 2020 bis Sommer 2021 mit wenigen Ausnahmen

Mittellandkanal und Weser können nichts für Hiller Wetter -

Föst über die Wetterkapriolen der letzten 2 Jahre und Phänomene am Wiehengebirge

Friedrich Föst ist Diplom-Meteorologe, arbeitet für die Berliner Wettermanufaktur und beobachtet von seinem Büro in Lübbecke das Wetter. Der Heimat- und Gartenbauverein Hille lud den Wetterfrosch am 11. März 2020 zu einem Vortrag ein, um über die Wetterphänomene rund um das Wiehengebirge zu berichten. Vorsitzender Friedrich Krüger begrüßte rund 20 Zuhörer in der Alten Brennerei, denn „über Wetter“ wird (bis zur Corona-Krise) immer geredet.

Föst machte zu Beginn seiner unterhaltsamen Ausführungen deutlich, dass er seit frühester Kindheit für seinen Beruf vorgeprägt wurde.

Als Baby war er sehr quengelig und wurde oft von seiner Mutter im Kinderwagen mit offenen Verdeck auf der Terrasse gestellt. Stundenlang habe er so in Babyjahren die Wolken angeschaut. Später als Schüler erhielt ein Thermometer und schrieb das Wetter auf. Vom Nordhang des Wiehengebirges konnte er mit Blick nach Nordwesten die aufziehende Wolken vom Dümmer bis zum Steinhuder Meer sehen, so faszinierten ihn Graupelschauer über Hille. Es ärgerte ihn, dass in Lübbecke keine Graupelkörner und bei Gewitter im Sommer nur „3 Tropfen“ Regen fielen.

Sein Studium begann er an der Freien Universität in Berlin, weil es dort einen Studiengang Wettervorhersage gab. Mit anderen (Zitat) wetterverrückten Leuten, die er im Studium getroffen habe, fuhren sie dem Wetter hinterher, um z. B. in den USA Tornados zu jagen. 

Sein Arbeitgeber ist in Berlin-Tempelhof ansässig. Seine sechs meteorologischen Kollegen sitzen in einem Büro im Obergeschoss, natürlich mit Fensterfront nach Westen. Föst arbeitet regulär ca. 400 km weiter westlich im Homeoffice in Lübbecke. Dabei verfolgt er die Wetterdaten auf drei Bildschirmen und wirft immer wieder einen Blick nach draußen über die norddeutsche Tiefebene.

Wer braucht alles Wettervorhersagen?

In den vergangenen Monaten wurden schwerpunktmäßig Winterdienste wie Autobahn- und Straßenmeistereien der Kommunen bedient. Im Frühjahr und Sommer sind Landwirte vom Wetter abhängig und ständig die Bauwirtschaft, Energieversorger, Medien, Versicherungen, Freizeitbereich, Luft- und Schifffahrt sowie der Schienenverkehr. Der Referent erinnerte an den früheren Slogan „Alle reden vom Wetter, wir nicht!“ der Deutschen Bahn und sorgte für Lacher beim Publikum, die dabei an Zugausfälle durch Stürme und Schneefall sowie defekte Klimaanlagen dachten.

Jahrhundertsommer in 2018 und 2019

2016 und 2017 waren verregnete Sommer. April und Mai 2018 waren die wärmsten Monate, seitdem es Wetteraufzeichnung gibt, und der Beginn eines sehr trockenen Sommers. Fotos des Weserwasserstandes in Minden vom Februar 2018 und Oktober 2018 machten die Veränderung sehr deutlich. 

Das Hoch Vera brachte 2019 den zweiten Jahrhundertsommer in Folge mit viel Sonnenschein und neuer Dürre. Der Mais vertrocknete teilweise und Bäume verloren schon Anfang August vielfach ihre Blätter.

Die Winterstürme Sabine, Victoria und Yulia hatten zwar nur Windgeschwindigkeiten von 90 bis 100 km/h, weil aber die Bäume vorgeschädigt sind, machten sie dort weiter von Orkan Friederike aufgehört habe und verursachten großen Schaden in den Wälder, so der Experte.

Das derzeitige Standwetter mit Island-Tief und Azoren Hoch sorgt für Westwind vom Atlantik mit 15 bis 16 Grad Celsius und bescherte uns einen milden Winter. Von Dezember 2019 bis Februar 2020 war es viel wärmer als normal. So blühten vor Weihnachten in Föst´s Garten. Der Februar war der wärmste und nasseste seit 130 Jahren. 

„Obwohl es zuletzt viel geregnet hat, ist es immer noch zu wenig“ sagte Föst, dabei berief er sich auf den Dürreindex der Helmholtz Umweltforschung vom 8. März 2020 (gemessen wird in 1,8 m Bodentiefe).

Ist der Mittellandkanal eine Wetterscheide?

Diese Frage konnte der Wissenschaftler eindeutig verneinen, salopp gesagt, gab es Wetter schon vor dem Bau des Kanal vor gut 105 Jahren. Aber Flüsse haben keinen Einfluss, abgesehen von höherer Nebelneigung.

Dagegen stellt das Wiehengebirge das erste Hindernis da und sorgt für höhere Niederschlagsmengen im südlichen Kreisgebiet (ca. 700 bis 800 l/m²) verglichen mit dem Nordkreis von ca. 650 l/m².

Zudem gibt es nicht nur Föhn in den Alpen, sondern auch bei uns am Wiehengebirge, bei dem warmer Fallwind am nördlichen Berghang heruntergleitet. Die Föhnwolken – auch Föhnfische genannt - sehen wie Wellen aus. 

Unwettervorboten sind s. g. „Kuheuterwolken“, sie kündigen starke Gewitter an. Dabei können Fallböen mit Orkanstärke (140 – 150 km/h) entstehen, die selbst alte Hofeichen entwurzeln und komplette Maisfelder platt machen können. Dem Meteorologen ist aufgefallen, dass die Gewitter zwei Lieblingsbahnen haben. Zum einen ziehen sie vom Ruhrgebiet über Osnabrück über den Nordwesten des Mühlenkreises oder sie kommen von Bielefeld über Bad Oeynhausen und den östlichen Kreis. „Hille sitzt quasi zwischen den Stühlen und wir oft von Gewittern verschont“ so Föst.

Zum Schluss beantwortete der Lübbecker noch Zuhörerfragen (Zusammenhang von Kopfschmerzen und dem Wetter? Wie wird der Sommer? Machen Flugzeuge Wetter?) und machte eine Wettervorhersage Regen in der Nacht, Sonnenschein mit Sturmgefahr und frühlingshaftes Wetter mit zweistelligen Temperaturen am Wochenende. Und wie wurde das Wetter der nächsten Tage? Es stimmte mit der Vorhersage überein!

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